Geschichtsschreibung ist nie neutral, sondern wird beeinflusst vom Blickwinkel des Erzählenden, der Zeit in der sie erzählt wird und dem Publikum, an das sich eine Erzählung richtet. So ist auch die Schweizer Geschichte wie wir sie kennen, nicht frei von weltanschaulichen Standpunkten und politischen Einflussnahmen. Historikerinnen und Historiker reflektieren ihren eigenen Standpunkt in ihrer Forschung stets mit, andere Geschichts- und GeschichtenerzählerInnen tun das hingegen nicht immer unbedingt.

Kann die Neutralität der Schweiz auf die Schlacht von Marignano zurückgeführt werden? Entstand die Schweiz am 12. September 1848?

Bei diesen Fragen handelt es sich nicht nur um Wissens- sondern auch um Glaubensfragen, ihre Anworten jedoch, stellen einen wesentlichen Bestandteil der Deutungsgeschichte der Schweiz dar. Hier spitzt sich die Diskussion um die Deutungshoheit dementsprechend zu. Es steht nichts weniger als widerstreitende Konstruktionen der Vorstellungen darüber auf dem Spiel, wie die Schweiz wurde, was sie ist.

Wir glauben eher an die Schlacht der Argumente, als an jene bei Morgarten oder Sempach. Reibung schafft Wärme und zu Hause sind wir dort, wo wir am liebsten auf den Tisch hauen. In diesem Sinne: Die Diskussion ist eröffnet!

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